18 Oktober, 2015

Reise nach Wien

Nun ist es soweit, meine erste lange Reise in einem Tesla ist Realität. Es geht nach Wien und mit über 750Km sind Besuche an Supercharger wohl unumgänglich ;-). Google Maps gibt eine Reisedauer von 7.5 Std. an, wohlgemerkt ohne Zwischenstopp. Tesla gibt mit Superchargerstopp 9.5 Std. an. Somit denke ist, dass ich mit dem Tesla ca. 1 Std. länger brauchen werde als ein Benziner.

Vollgeladen mit 492km "gerateten" und 393km realistischer Reichweite geht's los. Ohne Probleme und mit über 150km Restreichweite erreichen wir Aichstetten. Als einzige an der Ladestation, beträgt die Ladekapazität ca. 380Km/Std. Gerade daneben eine grosse Raststätte mit Tankstelle, Shop und Restaurant ist die Verpflegung und Pause kein Problem. Ca. 20/30 Minuten später, setzen wir unsere Tour fort mit über 340km Reichweite.

Gemäss Map sollten wir in der Nähe von Rosenheim für ca. 20 Minuten am Supercharger laden. Doch irgendwie hat es sich Tesmeralda anders überlegt und will nach Jettingen und dort mit 0 Minuten laden! Weil ich der Navigation folgte, kostete uns das eine gute Viertelstunde, da wir so auch noch in den einzigen Stau auf der ganzen Reise gerieten :-(. Da besteht noch Verbesserungspotential.

Es ist ziemlich schwierig Tesmeralda vom Gegenteil zu überzeugen und so haben wir Rosenheim halt manuell eingegeben, was wir auch ohne Probleme erreichten. Der Supercharger befindet sich gleich neben einer Tankstelle mit bescheidenem Snackangebot. 5- 10 Minuten zu Fuss entfernt wäre eine grosse Raststätte, aber da waren wir zu faul. So haben wir was kleines gegessen und nach 30 Minuten stiegen wir wieder in ein fast vollgeladenes Auto. Nächster Halt Linz.

Es ist noch zu sagen, dass in Deutschland Internet tatsächlich "Neuland" ist. 3G Empfang ist die Ausnahme, im besten Falle Edge. So konnten wir auch mal das UKW Radio testen. Zudem verfügte keine der Raststätten über WLAN! Nicht einmal ein kostenpflichtiges!

In Österreich hat es ja nicht allzu viele Supercharger (aber immerhin eine viel bessere 3G Versorgung). Aber gerade in der Umgebung von Linz sind es zwei. Wir haben uns für den näheren entschieden und das war wohl ein Fehler. 1. mussten wir relativ weit von unserer Route abweichen und 2. ist der Supercharger gleich beim Tesla Store, nur hat der am Sonntag geschlossen. Somit war es nichts mit Kaffee oder WC und wir mussten uns die 30 Minuten vor Ort vertreiben. Es wäre noch gut wenn auf der Karte vermerkt wäre ob es Toiletten und Verpflegungsmöglichkeiten gibt, oder zu welchen Zeiten. Aber wir konnten mit dem Linzer Tesla Taxifahrer sprechen und er wie auch seine Kunden sind sehr zufrieden mit dem Auto, das hört man doch gerne ;-)

Mit 180 verbleibenden KM und 240 geladenen ging es weiter mit der letzten Etappe nach Wien. Da wir keine Pinkelpause in Linz machen konnten, gab es einen zusätzlichen Stopp an einer Raststätte. Dort hatte es doch tatsächlich ca. 6 Elektroladestationen und das wollte ich ausprobieren, da ich eh nur noch 78km übrig hatte (bei 32 zu fahrenden). Nach diesem erfolglosen Versuch, weiss ich, dass die Elektromobilität noch einen weiten Weg hat. Als erstes muss man über eine spezielle Karte verfügen oder irgendwo registriert sein um den Strom zu beziehen. Warum genügt nicht einfach eine Kreditkarte wie bei einer Tankstelle?!? Da legt sich die Industrie selber Steine in den Weg, oder ist das gewollt, damit die E-Mobilität einfach keine Chance hat? Ich bin bestimmt kein Verschwörungstheoretiker, aber sich in der heutigen Zeit ein so kompliziertes System auszudenken ist schon idiotisch, sorry. Gut, kein Ausländer schafft es mit einem E-Mobil nach Wien (ausser Teslafahrer), aber man sollte etwas in die Zukunft denken.

Auch in Wien sind die Supercharger überraschenderweise an einem unwirtlichen Ort. Nur Industriegebäude und kein Restaurant oder Verpflegungsstation weit und breit. Der erste Supercharger hat dann leider nur mit 120km/Std. geladen, aber der Wechsel zum Platz neben an erhöhte dann die Leistung auf beeindruckende 485km/Std. So konnten wir schon nach einer Viertelstunde den Weg ins Hotel antreten. Es bleibt noch zu erwähnen, dass es im Parkhaus auch Elektroladestationen hatte, aber auch diese waren nur mit speziellen Apps oder Karten zu bedienen!

Fazit: Die Reise war lang, aber massiv weniger anstrengend wie in meinem letzten Auto (Saab 9-5 Aero Kombi) einerseits wegen den regelmässigen Pausen, andererseits auch wegen dem adaptiven Tempomaten (der einem wirklich viel Arbeit abnimmt) und machte viel Spass. Ich freu mich auf die Rückfahrt :-).



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